Auf Armut folgt Blindheit
Warum Augengesundheit und Armut eng miteinander verbunden sind und wie die EinDollarBrille dafür kämpft, durch Augengesundheit bedingte Armut zu beenden.
Armut hat viele Dimensionen, einige sind sichtbar, andere unsichtbar. Menschen, die in Armut leben, sind Benachteiligungen ausgesetzt, die sie an der Wahrnehmung ihrer Rechte hindern und ihre Armut verfestigen. Diese Faktoren sind eng miteinander verknüpft und verstärken sich gegenseitig.
Dazu gehören unter anderem: gefährliche Arbeitsbedingungen, unsichere Wohnverhältnisse, Mangel an ausreichender und gesunder Ernährung, fehlende politische Teilhabe, eingeschränkter Zugang zur Gesundheitsversorgung. (Quelle: www.un.org)
Blindheit ist vermeidbar
Im Bereich der Augengesundheit ist dieser Mangel besonders gravierend, da der fehlende Zugang zu augenmedizinischer Versorgung verheerende und irreparable Folgen haben kann.
Dabei wären rund 90 Prozent der Sehkraftverluste vermeidbar oder behandelbar, wenn die Betroffenen Zugang zu OptikerInnen oder AugenärztInnen hätten oder über ausreichendes Wissen über Augengesundheit verfügten. 90 Prozent der Menschen mit Sehkraftverlust leben in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. (Quelle: Vision Atlas, IAPB)
Blindheit ist in etwa 80 Prozent der Fälle die Folge von Armut und Unwissenheit – vor allem bei Kindern.
(Quelle: Deutsches Ärzteblatt)
Weltweit sind etwa 43 Millionen Menschen aufgrund von grauem Star, grünem Star, Bindehautentzündung, Flussblindheit, Vitamin-A-Mangel und diabetischer Retinopathie erblindet. 295 Millionen Menschen haben eine mittlere bis schwere Sehbehinderung. (Quelle: Vision Atlas, IAPB)
Schlechte Prognose für gutes Sehen
Die Zahl der Menschen mit Sehbehinderungen steigt: Prognosen zufolge wird ihre Zahl in den nächsten 30 Jahren um 55 % oder 600 Millionen Menschen zunehmen. Dies bedeutet, dass der Bedarf an augenmedizinischer Versorgung in den kommenden Jahren stark ansteigen wird. (Quelle: Vision Atlas, IAPB)
17 Ziele in Sicht
Die Augengesundheit ist für die Armutsbekämpfung und die Erreichung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) von entscheidender Bedeutung, denn: Armut ist sowohl Ursache als auch Folge einer schlechten Augengesundheit.
Sehen ist Menschenrecht
Um diese Ungerechtigkeit zu beenden und einen starken Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen zu leisten, ist die EinDollarBrille in 11 Programmländern in Afrika, Asien und Südamerika, aber auch international auf politischer & gesellschaftlicher Ebene aktiv.
Erfolge machen Mut
- Mehr als 9.100 Menschen hat die EinDollarBrille seit ihrer Gründung 2012 durch eine Katarakt-Operation vom grauen Star geheilt. Und damit vor der Erblindung bewahrt.
- Über 800.000 Menschen haben bisher eine Brille erhalten und können so wieder aktiv und selbstbestimmt am Leben teilhaben und ihre Zukunft erfolgreich gestalten.
- Über 2.200.000 Menschen haben bei der EinDollarBrille einen Sehtest erhalten und damit die erste Hürde zu besserem Sehen genommen.
- Viele Millionen Menschen auf Dorfplätzen in Peru, in Schulen in Malawi oder in Fabriken in Indien haben durch die EinDollarBrille in persönlichen Gesprächen erfahren, wie sie ihre Augen schützen können und was sie selbst für ihre Augengesundheit tun können.
- Über 530 Menschen arbeiten für die EinDollarBrille in Ländern mit schwachem Arbeitsmarkt in festen Arbeitsverhältnissen bei gerechter Bezahlung.
Um eine nachhaltige Zukunft zu schaffen, müssen wir alle unsere Anstrengungen verstärken, um extreme Armut und Diskriminierung zu beseitigen und sicherzustellen, dass alle Menschen ihre Menschenrechte uneingeschränkt wahrnehmen können.