Martin Aufmuth: Erfinder der EinDollarBrille
Was im Keller eines Erlanger Reihenhauses begann, hat bis Ende 2022 bereits mehr als einer halben Million Menschen zu einem besseren Leben verholfen
Seit seiner Kindheit auf eine Brille angewiesen, weiß Martin Aufmuth, was es heißt, schlecht zu sehen. Schon während seines Lehramtsstudiums für Mathematik und Physik beschäftigte er sich mit den Problemen des globalen Südens, die ihn bis heute nicht losgelassen haben.
„2010 las ich in dem Buch „Out of Poverty“ von Paul Polak, dass eine der letzten großen Erfindungen für Entwicklungsländer eine Brille sei, die sich auch Menschen leisten können, die von einem Dollar oder weniger am Tag leben. Ich dachte nur kurz: Schade, dass es das nicht gibt, da müsste sich mal die WHO oder Optikerverbände darum kümmern und las weiter.“ Seine Frau war es schließlich, die ihn zum Handeln animierte.
Die Welt verändern
Sein Erfindergeist und der Drang, die Welt zu verändern, waren geweckt. Martin experimentierte in seinem Keller mit verschiedenen Materialien, bis die ersten Prototypen der Federstahlbrille und die dafür notwendige Biegevorrichtung fertig waren.
Von Erlangen in die Welt
Mit Brille und Biegemaschine im Gepäck machte er sich auf den Weg in verschiedene afrikanische Länder. Vor Ort wollte Martin herausfinden, ob seine Idee funktioniert. Und das tat sie. In Uganda wurden die ersten EinDollarBrillen von den Ortsansässigen nach Martins Anleitung gefertigt und konnten gleich an Menschen übergeben werden, die schon sehr lange auf eine Brille gewartet hatten.
Eine Idee wird Wirklichkeit
Wenn seine Idee Früchte tragen sollte, brauchte er Mitstreiter, war sich Martin sicher. Er gründete mit Lehramtskolleginnen den Verein EinDollarBrille und machte sich auf die Suche – nach helfenden Händen, nach klugen Köpfen und nach Menschen, die bereit waren, das Projekt EinDollarBrille mit einer Spende zu unterstützen.
Über 10 Jahre EinDollarBrille
Aus Martin Aufmuths Idee und seinem Willen, die Welt zu verändern, ist eine weltweit tätige Organisation entstanden, die seit 2012 dafür sorgt, dass Kinder und Erwachsene in Asien, Afrika und Südamerika ein besseres Leben führen können. Sein Engagement für gutes Sehen wurde mehrfach ausgezeichnet.
Mit der EinDollarBrille hat Martin gezeigt, dass man mit Mut und dem Glauben an eine bessere Welt viel bewegen kann, wenn man Menschen findet, die an diese Idee glauben.
Das Ziel war eine Brille, die robust ist und sehr günstig in der Herstellung.