Das südostafrikanische Malawi zählt mit seinen 21 Millionen Einwohnern zu den ärmsten Ländern der Welt. Naturkatastrophen treffen das Land regelmäßig und werden durch die Auswirkungen des Klimawandels verschärft. Vor allem in ländlichen Gebieten Malawis haben die Menschen keinen Zugang zu grundlegenden Gesundheitsleistungen.
ausgegebene Brillen
durchgeführte Sehtests
Mitarbeitende vor Ort
Programmstart
Netzwerke für gutes Sehen
Neben der rein operativen Arbeit ist es unserem Programmleiter Marc Zedler und seinem Team im Jahr 2022 in beeindruckender Weise gelungen, die Beziehungen zu politischen Gremien, anderen NGOs und Akteuren im Bereich der Augengesundheit kontinuierlich auszubauen. Denn diese Netzwerke sind entscheidend für eine wirkungsvolle Arbeit: Nur wer auf politischer und gesellschaftlicher Ebene sichtbar ist und eine klare Stimme hat, hat eine Chance, seine Ziele zu erreichen. Das Team hat sich so viel Vertrauen erworben, dass wir mittlerweile gemeinsam mit anderen NGOs und staatlichen Stellen Strategien zur Verbesserung der Augengesundheit der Menschen in Malawi erarbeiten.
Unsere Arbeit in Malawi
Dritter Standort im Norden
In ersten Aktionen mit lokalen Partnern konnten wir bereits 646 Fehlsichtige im dünn besiedelten Norden Malawis mit Brillen versorgen. Sie benötigen dringend Hilfe, sind aber aufgrund der geografischen Abgeschiedenheit nur sehr schwer zu erreichen. Reisen in diese Gebiete erfordern einen großen logistischen Aufwand und sind mit hohen Transportkosten verbunden. Diese Umstände schrecken viele andere Hilfsorganisationen ab.
EinDollarBrillen für Malawis Schulen
Mit unserem Schulprojekt „GoodVision School“ schließen wir nicht nur in Malawi, sondern auch in vielen anderen Programmländern eine Lücke im Gesundheitssystem für Schülerinnen und Schüler. Nach unseren Schätzungen leiden rund 15 Prozent der malawischen Schulkinder an Fehlsichtigkeit. Auch viele der malawischen Lehrerinnen und Lehrer bräuchten eigentlich eine Brille, können sich diese aber nicht leisten oder haben keinen Zugang zu augenoptischer Versorgung. Dies hat massive Auswirkungen auf die Qualität des Unterrichts.
Für unsere Aufklärungskampagnen im Vorfeld der Sehtests stehen speziell entwickelte, kindgerechte Unterrichtsmaterialien zur Verfügung. In zum Teil unangekündigten Wiederholungsbesuchen können wir überprüfen, ob die Kinder mit der Brille zurechtkommen und sie auch tragen. Um die Wirkung unseres Schulprojektes in Malawi besser einschätzen zu können, haben wir, wie bereits in Bolivien, eine Studie zur Wirkungsmessung begonnen, bei der die Kinder zu ihren Erfahrungen mit den Brillen befragt werden.
Charles Osanka
Charles ist 17 Jahre alt und besucht die Ntchisi Secondary School in Malawi. Im Oktober 2022 treffen wir ihn dort bei einem Augencamp. Er freut sich über seine neue Brille, die er dringend braucht. Ohne Brille schmerzten seine Augen und er konnte die Schrift an der Tafel nicht richtig lesen: „Meine Brille ist sehr wichtig für mich. Ich will gut in der Schule sein, damit ich später Journalist werden kann“.
„Inflationsraten von 30 % und akute Benzinknappheit prägten unser Jahr 2022. Trotzdem konnten wir uns einen festen Platz im augenoptischen System Malawis erarbeiten.“