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Favela – am Rande der Großstadt
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Favela – am Rande der Großstadt

Die ersten Favelas entstanden vor mehr als 100 Jahren am Stadtrand von Rio de Janeiro. Dort siedelten sich viele ehemalige afrikanische Sklaven und ihre Nachkommen an, die kein Land besaßen und keine Aussicht auf Arbeit hatten. Deshalb wurden die Favelas damals bairros africanos (afrikanische Viertel) genannt.

Der Begriff "Favela" leitet sich vom Namen eines nur in Brasilien vorkommenden Dornbuschs ab, der im Nordosten des Landes verbreitet ist.

Immer wieder wurde versucht, die Favelas, die provisorischen Vorstädte, zu beseitigen - vergeblich.

Skyline von São Paulo, davor Dächer einer Favela

30% der Einwohner São Paulos leben auf 10% des gesamten Stadtgebietes!

Drei Mädchen aus Brasilien sitzen an einer Hauswand

2010 lebten schätzungsweise 16 Millionen Menschen in einer Favela, der Bundesstaat São Paulo hat mit 3,6 Millionen die meisten Favela-Bewohner. Die größten Favelas befinden sich in Rio de Janeiro und São Paulo. 

Die Favelas sind Gebiete mit selbst gebauten Häusern, die meist illegal errichtet werden – sie umgeben wie ein Meer aus Hütten die Ränder der Megastädte.

Zwei junge Frauen stehen vor einer provisorischen Hütte in einer Favela

Da sie in der Regel ohne Planung entstanden sind, fehlen in den Favelas oft Hausnummern, Straßennamen, sanitäre Einrichtungen, Kanalisation oder Stromversorgung.

Häufig liegen die Siedlungen in gefährdeten Gebieten, z.B. an ungesicherten Steilhängen oder in Überschwemmungszonen.

Vila Nova Esperança, "neue Hoffnung" – die "grüne Favela" mitten in São Paulo

Ein Schild mit der Aufschrift "Willkommen in Vila Nova Esperança", inmitten von provisorischen Häusern und Masten mit Kabeln

Die Gemeinde liegt eine Stunde vom Zentrum entfernt auf einem Hügel, inmitten des Regenwalds.

Sie ist den rund 1.700 Favelas, die es im Großraum São Paulo gibt, sehr ähnlich, mit Schlaglöchern, unfertigen Häusern, Sofas und Plastiktüten, die überall verstreut liegen.

Dort lebt Dalila, mit ihren sechs Geschwistern und ihren Eltern.

Mädchen aus Brasilien mit EinDollarBrille steht in der Küche einer einfachen Hütte

Sie wohnen seit 10 Jahren auf nur 10 qm Wohnfläche. Wir lernen Dalila bei einem Augencamp kennen. 

Ein mobiles Sehzentrum in einem ausgedienten Reisebus

Unser Team bietet vor Ort kostenlose Sehtests an und versorgt die Schülerinnen und Schüler mit individuell angepassten Brillen. Bei Dalila wurde eine starke Kurzsichtigkeit festgestellt (-3,5 Dioptrien).

Dalila ist glücklich: Mit der neuen Brille kann sie in der Schule endlich wieder lesen, was an der Tafel steht.

Ralf Toenjes, zusammen mit einem Mädchen und ihrem Bruder in einer einfachen Hütte

Dalilas Bruder Hobson arbeitete nach der Schule in der Brillenproduktion bei GoodVision Brazil/Renovatio. Seinen Lohn legte er für ein Geographiestudium zurück.

Dalila ist sehr stolz auf ihren Bruder, denn in der Schule wollte niemand glauben, dass Hobson diese tollen Brillen selbst herstellen kann.

(Im Bild die Geschwister mit Ralf Toenjes, unserem Programmleiter in Brasilien)

Gutes Sehen ist die Voraussetzung für gute Bildung. 
Gute Bildung der Schlüssel zu einem selbstbestimmten Leben voller Möglichkeiten.

Zufrieden lächelndes Mädchen aus Brasilien mit EinDollarBrille

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