Wie lässt sich die Wirksamkeit von Brillen objektiv messen?
Von Dioptrien zu Lebensqualität
Das Sehen hat für den Menschen eine zentrale Bedeutung. Rund 80 Prozent aller Sinneseindrücke nehmen wir über die Augen auf. Die Welt klar zu sehen, bedeutet daher ein hohes Maß an Lebensqualität. Doch wie lässt sich der Erfolg augenmedizinischer und augenoptischer Bemühungen zur Verbesserung dieser Lebensqualität messen?
GoodVision International (GVI) hat dazu einen neuen Ansatz entwickelt: Vision Adjusted Life Years (VALY).
Die VALY-Methode ermöglicht es, den Nutzen augenmedizinischer und augenoptischer Maßnahmen in einer objektiven Zahl auszudrücken.
Der VALY errechnet sich aus der Verringerung des Grades der Sehbehinderung multipliziert mit der Dauer der Sehverbesserung.
So hat beispielsweise die Korrektur einer Fehlsichtigkeit von −1,0 Dioptrien einen geringeren VALY-Wert als die Korrektur einer Fehlsichtigkeit von −6,0 Dioptrien (bei einer Person gleichen Alters). Noch höher ist der Wert bei einer Kataraktoperation, die das Risiko der Erblindung abwendet und langfristig für gutes Sehen sorgt.
René von Künßberg, der den VALY-Indikator gemeinsam mit Martin Aufmuth und Dr. Bruna Gil entwickelt hat, betont die Bedeutung dieses Fortschritts: "Wenn wir zum Beispiel bei einer Patientin ein hohes VALY-Potenzial erkennen, ihr aber die finanziellen Mittel für eine Brille fehlen, können wir mit einer Brillenspende enorm viel bewirken."
Mit VALY können wir gezielter helfen.
René von Künßberg, Leitung Optik und Produktion, EinDollarBrille
Die Methode ist mehr als eine Formel, sie ist ein Werkzeug zur Optimierung der Entwicklungszusammenarbeit. GVI wird den VALY-Indikator in Zukunft nutzen, um die eigenen Strategien weiter zu verbessern.
Das Ziel: Mit begrenzten Mitteln die größtmögliche Wirkung erzielen und möglichst vielen Menschen weltweit zu gutem Sehen verhelfen.